Die Marionette und ihre Geschichte
Die Ursprünge des Marionettentheaters reichen bis ins griechische Altertum, etwa zweieinhalbtausend Jahre zurück. Vom ersten Moment an war das Marionettenspiel das Theater für das einfache Volk; während dieser Zeit wurde es von den gebildeteren Menschen als primitiv bezeichnet und verpönt.
Im Mittelalter war die Fadenfigur von keinem Jahrmarkt wegzudenken. Dort erzählte die Puppe in der hölzernen Bude das, was jeder dachte, aber nicht zu sagen wagte, und zog so den Adel und so manches Königshaus durch den mittelalterlichen Kakao. Die Bürger und Bauern liebten die Fadenfigur, die kein Blatt vor den Mund nahm.
Im Zeitalter des Barocks fanden auch der Adel und die Königshäuser am Marionettenspiel Gefallen. So gab es unter den Hofangestellten Ludwigs des XIV. auch einen Puppenspieler, der für den König die Puppen tanzen ließ.
Auch heute noch, wenn sich der Vorhang des kleinen Theaters öffnet, fiebern die Zuschauer zusammen mit den „Helden an Fäden“ den spannendsten Abenteuern entgegen.
Obwohl die Marionette durch viele verschiedene Epochen mit verschiedensten Menschengeistern gewandert ist, hat sie doch nichts von ihrem geheimnisvollen Zauber, der bei jeder Vorstellung dabei ist, verloren.